JUPITERS FAHRT Mit dem Motorrad um die Welt

von TED SIMON - Original-Titel: JUPITERS TRAVEL

 

Er kam zu einem Entschluß.

„Heute nacht müssen Sie ein Mädchen haben“, sagte er und rief nach dem nächst-

stehenden Barmädchen. Er sprach sehr schnell auf Suaheli, und sie kam auf uns zu, kichernd und ein wenig protestierend, aber sie warf doch mehrere intensive Blicke auf mein grinsendes Gesicht. Es gab noch weitere Scharmützel über die nächste Runde Tuskers, und dann sagte Paul:

„Die Angelegenheit ist geregelt. Sie wird kommen.“

Es war zu dunkel, um ihr Gesicht deutlich zu sehen. Ich konnte nur erkennen, daß sie klein war, und sie erschien ziemlich dick. Ich machte mir keine Sorgen, denn ich war sicher, daß wie in der Nacht zuvor die Furcht vor dem schrecklichen M’zungo sie fernhalten würde. Bald danach war auf dem Tisch kein Platz mehr für weitere Flaschen, und es wurde Zeit aufzuhören. Meine Freunde wanderten ihres Weges, und ich ging in mein Zimmer und zündete die Sturmlampe an. Es war sogar um Mitternacht noch sehr warm und kein Hauch wehte. Glücklicherweise schienen keine Mücken da zu sein. Ich zog mich ganz aus und legte mich auf das Laken, darauf eingerichtet, so zu schlafen. Ich dachte einen Augenblick an das Mädchen, und obwohl ich wußte, daß sie nicht kommen würde, erregte mich der Gedanke. Dann hörte ich ein Klopfen an der Tür. Nochmals. Ich stand auf und suchte etwas, mit dem ich meine Erektion bedecken konnte. Dann dachte ich „zum Teufel damit“, ging hinüber an die Tür, so wie ich war, und öffnete sie vorsichtig.

Das Mädchen stand dort, und sie kam herein und betrachtete mich mit einem Ausdruck leichten Erstaunens. Dann klopfte sie anerkennend mit dem Knöchel ihres Zeigefingers ein paarmal gegen meinen steifen Schwanz. Ich bestand die Prüfung. Ich war total verblüfft über mein eigenes Verhalten und es machte mir ungeheuren Spaß. Sie hatte ein hübsches junges Gesicht, obwohl ich nicht hätte sagen können, wie jung sie war. Sie legte ihren Finger an die Lippen, offensichtlich nach etwas horchend.

„Mama“, flüsterte sie. „Ich komme bald zurück“ - und sie verschwand in der Nacht.

Als sie zurückkam , ging sie geradewegs ins Zimmer, zog ihren blauen Overall aus und setzte sich auf die Bettkante. Sie wirkte ein wenig schüchtern und unsicher. Sie war ganz und gar nicht dick. Die Krümmung ihres Rückens war so ausgeprägt, daß ihre festen Brüste den Overall weit vorpreßten, und ihr hervorragendes Hinterteil beulte ihn nach hinten weit aus, so daß es den Anschein hatte, als sei dazwischen ein riesiger Bauch verborgen. Tatsächlich jedoch war ihr Körper geschmeidig und wunderschön. Sie hatte noch immer das Leibchen an, aber bald war auch das ausgezogen, und eine weitere Bastion rassischer Vorurteile wurde genommen,

denn wir schienen perfekt zueinander zu passen, und nichts, was ich tat, schien sie furchtbar zu überraschen.

Meine erste Überlegung war, ob ich sie küssen sollte oder nicht, aber sie schien es nicht zu erwarten, und statt dessen küsste ich ihren Körper, denn ich hatte das Gefühl, es sei eine schöne Sache, dies zu tun.

Das Haupthindernis war nicht zwischen uns, sondern unter uns. Das Laken rutschte und verzog sich auf der Plastikhülle der Matratze, und wir glitten in eine Ekstase unvorhersehbarer Bewegungen auf dem Laken hin und her. Vielleicht war es so, als mache man Liebe auf Skiern. Wie auch immer, es schien so, als sei uns vorbestimmt in einem Gliederknäuel auf dem Fußboden zu enden. Mehrere Male rettete ich uns davor, über die Bettkante ins Unglück zu segeln, aber die Reise wurde schließlich doch erfolgreich zu Ende gebracht. Nach einer Weile stand sie auf, fuhr mit ihrer Hand sanft über die Konturen meines Gesichts und verließ den Raum ohne den geringsten Laut.

Ich sah sie nie wieder. Am nächsten Morgen wollte ich nach ihr suchen, aber da war ich in großer Verwirrung und wußte nicht, was ich tun sollte. Ich war von ihr sehr eingenommen, aber ich wußte auch, daß ich weiterfahren mußte, und es schien auf alberne Weise sentimental, soviel Aufhebens zu machen. Sie hatte mich um nichts gebeten, nicht die geringste Andeutung gemacht.

Ich wollte ihr etwas geben und hatte doch nichts als Geld.

Am Ende leerte ich einfach meine Taschen und häufte auf den Tisch, was in ihnen war. Es kamen sieben Schilling und einige Pennies zusammen. Ich wollte, daß die Beliebigkeit dieses Geldhaufens es weniger als Bezahlung erscheinen ließ, aber ich hatte ganz und gar nicht das Gefühl, daß es so richtig war, und ich verließ das Hotel unzufrieden mit mir selbst und unglücklich.

Ich fühlte mich wie ein Narr, weil ich fürchtete, wie einer auszusehen,

denn ich wollte sie finden und umarmen.

„Du bist schon ein Verhedderungskünstler“, sann ich traurig.

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Auf der Fahrt nach Mombasa sah ich meine ersten wilden Elefanten.

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SCHÖN! – Und bald erzähle ich ihnen auch:

„Wie ich mit meiner kleinen Yamaha in Thailand durch den Urwald gefahren bin und „kleinen“ Elefanten begegnete.“ - CdeC

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